Awareness
Awareness-Konzept
BONANZA ist tender to all: Alle sind eingeladen, sich zu zeigen, zuzuhören, sich inspirieren zu lassen und voneinander zu lernen. Das Festival folgt einer Braver Space Policy. In einem Braver Space verpflichten sich alle zu Verantwortlichkeit und Wachstum durch Selbstreflexion. Außerdem zu Zustimmung/Konsens, Respekt und der Einbeziehung aller. Gleichzeitig ist es wichtig zu betonen, dass viele Räume für Menschen mit Marginalisierungserfahrungen immer schon Braver Spaces sind, z. B. aufgrund von rassistischen, sexistischen oder queerfeindlichen Strukturen in unserer Gesellschaft. Deshalb ist es wichtig, dass Menschen mit weniger strukturellen Diskriminierungserfahrungen, die in einen designierten Braver Space kommen, überlegen, was für sie Herausforderungen sein könnten, z. B. weniger Raum einnehmen oder Kritik mal unangefochten stehen lassen.
Die Absicht eines Braver Space ist es, alle, die diesen Raum betreten, zu ermutigen und zu befähigen, persönlichen Mut zu zeigen, sich authentisch auszudrücken und gleichzeitig auf eine Weise teilzunehmen, die eigene Grenzen schützt und stärkt.Dazu werden ein paar Grundvereinbarungen getroffen, die einen sichereren Raum schaffen können, der es uns allen ermöglicht, unsere Werte zu verkörpern und gleichzeitig eine klarere Vision für die Welt zu entwickeln, in der wir leben wollen.
Trotzdem: Wo Menschen aufeinandertreffen, kommt es bewusst oder unbewusst leider immer wieder zu diskriminierendem oder sogar übergriffigem Verhalten. Das Leid besteht nicht nur in der grenzüberschreitenden Situation selbst, sondern auch in dem Umgang damit: Vieles bleibt unkommentiert und ohne Folgen, was ein Gefühl der Unsicherheit und Angst verstärken kann. Der Begriff Awareness bezeichnet ein Bewusstsein für diese Strukturen.
Alle Besucher*innen, Künstler*innen und Teammitglieder lassen sich darauf ein, grundlegende Regeln für ein respektvolles und sensibles Miteinander zu befolgen. Nicht jedes diskriminierende, übergriffige Verhalten entspringt einer bösartigen Intention, kann aber dennoch verletzend sein. Wenn hierfür ein Bewusstsein fehlt und ihr unsicher seid, wie ihr reagieren sollt, wenn etwas passiert, haben wir uns ein paar Absprachen überlegt, um diese Unsicherheit ein bisschen auszuräumen:
Während des Festivals:
- Wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Verhalten in Ordnung ist, frag vorher nach, lieber einmal zu viel als zu wenig.
- Solltest du während des Festivals eine in jeglicher Hinsicht diskriminierende oder grenzüberschreitende Situation erleben und dir Unterstützung wünschen, zögere nicht, das Awareness-Team anzusprechen.
Erreichbarkeit des Awareness-Teams:
Awareness-Team: Für uns gehört zu einem schönen Event dazu, dass sich alle Menschen wohl fühlen und wir einen möglichst diskriminierungsfreien Raum schaffen.Falls ihr euch unwohl fühlt, eure persönlichen Grenzen überschritten werden oder ihr übergriffiges Verhalten mitbekommt, ist das Awareness-Team für euch als Unterstützung da! Das Awareness-Team des BONANZA Festivals ist erkennbar an den weißen Caps und Lichterketten. Ihr könnt diese Personen jederzeit ansprechen. Sie werden euch zuhören und ihr könnt gemeinsam mit ihnen überlegen, was es braucht, damit ihr das Festival weiter genießen könnt. Eine Person vom Awareness-Team wird sich mobil auf der Veranstaltung bewegen, eine andere jederzeit am Awareness-Infotisch im Foyer ansprechbar sein. Und falls ihr gerade keine Menschen vom Awareness-Team findet, nehmt gerne Kontakt per Telefon, SMS oder Messenger auf. Ihr erreicht das Awareness-Team während des Festivals unter: 0177-7894846
- Wir behalten uns vor, diskriminierende, übergriffige Personen zu verwarnen oder des Geländes und der Veranstaltung zu verweisen.
- Wenn Du das Gefühl hast, dass eine andere Person Hilfe braucht, frag nach, ob und wie du unterstützen kannst. Achte dabei aber auch auf deine eigenen Grenzen. Passt aufeinander auf! <3
- Versuch nicht, das (soziale) Geschlecht einer Person über deren Aussehen festzumachen. Wenn eine Person ihren Namen und Pronomen nennt, und Du irritiert bis - korrigiere die Person nicht, sondern akzeptiere, dass die Person es selbst am besten weiß.
- Alle Toiletten auf dem Festivalgelände sind für alle Menschen offen. Sieh generell davon ab, Menschen auf "ihre" Toilette hinzuweisen.
- Trans Menschen, Schwarze Menschen, behinderte Menschen und weitere marginalisierte Gruppen sind nicht für die Aufklärung anderer Menschen verantwortlich. Es gibt Organisationen, die gutes Informationsmaterial, Büchertipps und Linkempfehlungen dafür bereitstellen. Oder schau während des BONANZA FESTs z.B. Mal bei QueerLesen im Foyer vorbei!
- Alle Menschen machen Fehler. Wenn Personen z.B. diskriminierende Sprache oder Denkweisen verwenden, weise sie gerne mit konstruktiver Kritik darauf hin. Sollten andere Kritik an dich richten, möchten wir dich bitten, dafür offen zu sein und zuzuhören.
- Während unseres Festivals werden Fotos und Videos zu Werbezwecken aufgenommen. Bei deren Veröffentlichung achten wir auf die Wahrung der Persönlichkeitsrechte. Wenn du selbst Fotos und Videos aufnehmen und veröffentlichen wollen, möchten wir dich bitten, diese ebenfalls zu beachten und ggf. bei den abgebildeten Personen nachzufragen, ob das für sie in Ordnung ist.
Nach dem Festival:
- Solltest du im Nachgang des Festivals noch Unterstützung mit einer vorgefallenen Situation benötigen oder uns etwas mitteilen wollen, melde dich gern bei uns. Bei Bedarf können wir dir auch professionelle Unterstützungseinrichtungen vermitteln.
- Wir freuen uns außerdem sehr über Feedback, da dieser Bereich ja immer ein Prozess ist, den alle gemeinsam gestalten. Schreib uns also gern auch, wenn dir etwas aufgefallen ist, was fehlt, stört oder aber auch gut war: awareness@bonanzafest.de
Awareness concept
BONANZA is tender to all: everyone is invited to show up, listen, be inspired and learn from each other. The festival follows a Braver Space Policy. In a Braver Space, everyone commits to their responsibility and growth through self-reflection. Also to agreements/consensus, respect and the inclusion of all. At the same time, it is important to emphasise that many spaces are always already Braver Spaces for people with experiences of marginalisation, e.g. due to racist, sexist or queer-hostile structures in our society. Therefore, it is important that people with less structural experiences of discrimination who come to a designated Braver Space consider what challenges might arise for them, e.g. taking up less space or taking criticism in unchallenged for a change.
The intention of a Braver Space is to encourage and empower all who enter it to show personal courage, to express themselves authentically while participating in a way that protects and strengthens their own boundaries.
To do this, a few basic agreements are made which can create a safer space that allows us all to embody our values while developing a clearer vision for the world we want to live in.
Nevertheless, where people meet, discriminatory or even intrusive behaviour unfortunately occurs again and again, consciously or unconsciously. Often the harm is not only rooted in the transgressive situation itself, but also in the way it is dealt with: much remains uncommented and without consequences, which can reinforce a feeling of insecurity and fear. The term "Awareness" refers to an awareness of these structures.
All visitors, artists and team members agree to follow basic rules for respectful and sensitive interaction. Not all discriminatory, intrusive behaviour has a malicious intention, but it can still be hurtful. If you lack awareness of this and are unsure how to react when something happens, we have developed a few agreements to help clear up some of this uncertainty:
During the festival:
- If you are not sure if your behaviour is okay, ask beforehand, better once too many than too few.
- If you experience a situation during the festival that is discriminatory or transgressive in any way and you would like support, do not hesitate to contact the Awareness Team.
How to reach the Awareness Team:
Awareness Team: For us, part of having a great event is making everyone feel as comfortable as possible and creating a space that is as discrimination-free as possible.
If you feel uncomfortable, if your personal boundaries are crossed or if you witness any abusive behaviour, the Awareness Team is there to support you. The Awareness Team of the BONANZA Festival can be recognised by their white caps and fairy lights. You can talk to them at any time. They will listen to you and you can discuss with them what is needed so that you can continue to enjoy the festival. One person from the Awareness Team will be moving around the event, another person will be available at the Awareness Information Table in the foyer. And if you can't find anyone from the Awareness Team at the moment, feel free to contact them by phone, SMS or Messenger. You can reach the Awareness Team during the festival at: 0177-7894846
- We reserve the right to warn or expel discriminating, assaultive people from the site and the event.
- If you feel that another person needs help, ask if and how you can support them. But also be aware of your own boundaries. Look out for each other! <3
- Don't try to determine a person's (social) gender by their appearance. If a person gives their name and pronouns and you are irritated - don't correct the person, but accept that the person knows best themselves.
- All toilets on the festival site are open to all people. Generally refrain from directing people to "their" toilet.
- Trans people, Black people, disabled people and other marginalised groups are not responsible for educating other people. There are organisations that provide good information material, book tips and link recommendations for this. Or check out QueerLesen in the foyer during the BONANZA FEST, for example!
- All people make mistakes. If people use discriminatory language or ways of thinking, for example, feel free to point this out to them with constructive criticism. If others are criticising you, we ask you to be open and listen.
- During our festival, photos and videos will be taken for promotional purposes. When publishing them, we take care to respect personal rights. If you want to take and publish photos and videos yourself, we would like to ask you to observe these as well and, if necessary, to ask the persons depicted whether it is okay with them.
After the festival:
- If you still need support after the festival with a situation that happened or if you want to tell us something, feel free to contact us. We can also refer you to professional support services if needed.
- We are also very happy to receive feedback, as Awareness is always a process that we all shape together. So if you notice something that is missing or annoying, or if you think it was particularly good, please write to us: awareness@bonanzafest.de